Montag, 6. Februar 2017

Serotoninbildung, Serotoninmangel, Depressionen, Schlafstörungen ...

... wie funktioniert das natürlicherweise und wie nützlich oder schädlich sind Antidepressiva?


Eine Freundin von uns bekommt von ihrem Hausatzt Antidepressiva als Dauermedikament verschrieben.

Dieses Medikament wirkt in erster Linie aus den Serotoninhaushalt und so weiter auf alles, was damit zusammenhängt, außerdem auf den Noradrenalinhaushalt.

Mehr dazu findet Ihr hier:


Die Nebenwirkungen sind übel und generell habe ich gefunden, dass man das Zeug eigentlich nicht als Dauermedikation einsetzen sollte, sondern nur vorübergehend, wenn jemand ein ganz fieses depressives Tief hat zu Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung, um den Start zu erleichtern.

Der Hausarzt unserer Freundin verschreibt ihr das Zeug aber dauerhaft.
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Weil sie mir erzählt hat, dass ihr Bewegung an der frischen Luft gut täte und sie früher oft kaum raus gegangen ist und nun am Wochenende häufiger lange draußen wäre, was ihr so gut bekommt, ging mir durch den Kopf, ob ihre Depressionen vielleicht besser werden könnten .. ohne dieses Medikament wohlgemerkt !!!! .. wenn sie sich einfach angewöhnen würde, mehr nach draußen zu gehen.

Serotonin ist lichtabhängig .. mit Noradrenalin muss ich mich erstmal beschäftigen.

Aus Serotonin bildet sich abends Metatonin, das für einen guten Schlaf sorgt ... fehlt genug Serotonin, dann funktioniert das natürlich nicht und man kann nicht einschlafen.

Hier noch mehr zum Nachlesen zum Thema Serotonin und Melatonin.


Ein wichtiges Stück der Erklärungen aus dem o. a. Text klau ich mal für uns hier ... da ist der Zusammenhang nämlich supergut beschrieben.

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"Hormoneller Zusammenhang von Störungen des Schlafes, der Inneren Uhr und dem Ausbrechen einer Depression - die Substanzen Serotonin und Melatonin spielen hier die Schlüsselrolle
Schuld an Müdigkeit und depressiven Störungen ist meistens ist der Mangel an Licht. Der fehlende Sonnenschein führt zu einer Störung des Melatoninhaushaltes. Dieses Hormon schüttet unser Körper vor allem nachts aus, es dient dann dem Einschlafen. In den lichtarmen Monaten baut der Körper das überschüssige Melatonin tagsüber nicht ausreichend ab. Die Folge: Der Mensch bleibt müde und antriebsarm, die Innere Uhr des Menschen funktioniert nicht mehr richtig, das hormonelle Gleichgewicht im Gehirn gerät auseinander.
Genau umgekehrt wie beim Melatonin verhält es sich mit dem Stimmungsaufheller Serotonin. Dieses Hormon wirkt antriebssteigernd und bei Helligkeit und vermehrt in den Sommermonaten gebildet. Der Nervenbotenstoff beeinflusst Wohlbefinden, Antrieb und Schlaf. Gerade Sonnenschein, aber künstliches, sehr helles Licht (Lichttherapie) regt die Produktion von Serotonin an. Fehlt die Lichtquelle, fördert das die Entstehung einer Depression. Ist eine Depression ausschließlich auf Lichtmangel und Störung der Inneren Uhr zurückzuführen, spricht man von einer saisonal abhängigen Depression (SAD).
Melatonin wird bei Schlafstörungen (auch bei Störungen durch Jet-Lag und Schichtarbeit) eingesetzt (nicht in Deutschland).  Untersuchungen zeigten, dass bei Menschen in einer depressiven Stimmung die Hormonspiegel von Serotonin und Noradrenalin oft niedrig sind. Man geht heute davon aus, dass die Menge der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Organismus sehr großen Einfluss auf das psychische Befinden haben.  Durch den Verzehr von Kohlenhydraten wie Zucker oder Stärke lässt sich die Menge des Serotonin im Organismus kurzfristig erhöhen. Essen wir z. B. Schokolade, stellt unser Körper das Hormon Insulin bereit. Dem Insulin kommt nicht nur eine große Bedeutung im Stoffwechsel des Zuckers zu, es fördert auch die Aufnahme des Eiweißbausteins Tryptophan ins Gehirn. Tryptophan wird in Serotonin umgewandelt, der Serotoninspiegel steigt und die Stimmung hellt sich auf. Zwar enthält auch eiweißreiche Kost wie Fleisch oder Milch Tryptophan. Sie blockiert jedoch über andere Eiweißbausteine den Transport des Tryptophan in die "grauen Zellen". Als Folge sinkt der Serotoninspiegel oft sogar ab. Verschaffen Sie sich möglichst viel Bewegung. Körperliche Bewegung stimuliert die Bildung von Serotonin, Endorphinen und einigen anderen Hormonen, die direkt oder indirekt die Stimmung positiv beeinflussen und auch depressive Symptome verschwinden lassen.
Um die Innere Uhr wieder im Takt laufen zu lassen, die Depression zu heilen und Schlafstörungen zu beseitigen werden Antidepressiva eingesetzt. Deren Aufgabe ist es, das natürliche Gleichgewicht der chemischen Botenstoffe im Gehirn wieder herzustellen, nicht mehr und nicht weniger! Sie sorgen dafür, dass mehr Noradrenalin und Serotonin den Nervenzellen im Gehirn zur Verfügung stehen und die Botenstoffe ihre Aufgabe der Informationsübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle wirklich erfüllen können."
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Ich möchte aus dem gleichen Text auch noch die abschließenden Worte klauen .. die gefallen mir nämlich auch richtig gut.
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Hormone, die zum Teil rezeptfrei erhältlich sind, verschaffen der Arzneimittelindustrie Milliardenumsätze. Hormone überschwemmen derzeit den europäischen und amerikanischen Markt, sei es über den Apothekenvertrieb oder über den Versandhandel.
Wer dagegen gesund alt werden will, sollte ganz andere Ratschläge beherzigen. Dr. John Rowe. Direktor des Mac Arthur Foundation Consortium on Successful Aging, meint: »Wie fit wir im Alter sind, ist nur zu 30 Prozent genetisch bedingt, für die restlichen 70 Prozent sind wir selbst verantwortlich.« Er empfiehlt eine gesunde obst- und gemüsereiche Ernährung, leichte körperliche Aktivitäten und anregende soziale Kontakte.
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 Also Noradrenalin bildet sich nicht aus Serotonin genauso wenig wie Adrenalin oder Dopamin.

Zuviel davon findet man aber bei einer Herzinsuffizienz. Warum weiß ich jetzt auch nicht.


 Noradrenalin gehört, wie beispielsweise auch Adrenalin und Dopamin, zur Gruppe der Katecholamine. Sein natürliches Stereoisomer ist L-(−)-Noradrenalin [Synonym: (S)-Noradrenalin], und dessen Enantiomer D-(+)-Noradrenalin [Synonym: (R)-Noradrenalin] ist physiologisch unbedeutend.

 Noradrenalin wird neben dem Adrenalin als Hormon in den Nebennieren produziert und ins Blut abgegeben (Fluchtreflex). Es wirkt vorwiegend an den Arteriolen und führt über Aktivierung von Adrenozeptoren zu einer Engstellung dieser Gefäße und damit zu einer Blutdrucksteigerung.
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Also das erklärt, warum Antidepressiva wie Doxepin so negativ auf den Blutdruck und das Herz wirken ... einen Nutzen gegen die Depressionen hat die künstliche Erhöhung diese Botenstoffs anders als bei Serotonin also nicht.

Wenn man durch eine vernünftige Lebensweise allerdings seinen Serotoninspiegel selbst erhöht, dürfte sich anders als durch die Einnahme von Antidepressive nichts Negatives wie zu hoher Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen daraus ergeben.

Klingt doch logisch, nicht?

Jetzt mal zum auf natürliche Weise aufgebauten Serotonins .. also entstanden durch eine vernünftige Ernährung und dadurch, dass man sich so gesundheitsbewusst verhält, jeden Tag lange genug raus an die frische Luft und ans Licht zu gehen, damit sich das lichtabhängige Serotonin überhaupt im Körper bilden kann.


Daraus mal einige wichtige Aussagen:

Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem.
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 Zu den serotoninreichsten pflanzlichen Lebensmitteln zählen Walnüsse, die über 300 µg/g Serotonin enthalten können. Aber auch Kochbananen, Ananas, Bananen, Kiwis, Pflaumen, Tomaten, Kakao und davon abgeleitete Produkte, wie beispielsweise Schokolade, enthalten mehr als 1 µg/g Serotonin.
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Abbau

Das Serotonin der Nervenzellen wird nach seiner Freisetzung in den synaptischen Spalt aktiv mit Hilfe des Serotonin-Transporters (SERT), einem Transportprotein, rückresorbiert und wiederverwertet. Das aus den enterochromaffinen Zellen produzierte Serotonin wird rasch nach seiner Freisetzung über das gleiche Transportprotein in den Epithelzellen der Darmschleimhaut und in den Thrombozyten gebunden. Der Abbau von Serotonin erfolgt vorrangig über das Enzym Monoaminooxidase (MAO) vom Typ A und in einem deutlich geringeren Maß über MAO Typ B. Das Produkt 5-Hydroxy-Indolyl-Acetaldehyd wird von der Aldehyd-Dehydrogenase weiter zu 5-Hydroxyindolylessigsäure (5-HIAA) abgebaut. 5-Hydroxyindolylessigsäure, die im Urin nachgewiesen werden kann, ist das Hauptausscheidungsprodukt von Serotonin.
Ein weiterer Stoffwechselweg führt ausgehend vom Serotonin zum Zirbeldrüsen-Hormon Melatonin, wobei nach einer Acetylierung der Aminogruppe des Serotonins unter Beteiligung der Serotonin-N-Acetyltransferase und des Acetyl-Coenzym A und einer anschließenden Methylierung mit Hilfe der Acetylserotonin-O-Methyltransferase und S-Adenosylmethionin Melatonin gebildet wird. Dieser Stoffwechselweg wird entscheidend über eine Steuerung der Enzymaktivität der Acetyltransferase durch das Tageslicht reguliert.[44]
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 Außerdem reguliert Serotonin den Blutdruck in jede Richtung, ist wichtig für die Blutgerinnung, das gesamte Magen-Darm-System, hält die Augen gesund, ist auch wichtig für gute Laune, weil es die Stimmung aufhellt, reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus über das daraus entstehende Metatonin, wirkt appetithemmend, aber nur wenn es natürlich gebildet wird ... bei allem Künstlichen in Bezug auf das Serotonin kann es auch zu einer Appetitsteigerung kommen ..., es kann je nach Nützlichkeit Schmerzreize entstehen lassen, aber auch wenn erforderlich hemmen, natürliches Serotonin ist beim Sex ein Gegenspieler des Dopamins (also wirkt im Falle des Orgasmus dann beruhigend), das künstliche Zeug in Antidepressiva kann aber die natürlichen Sexualfunktionen komplett stören und sich so sehr negativ auf die Lebensqualität auswirken

Und sämtliche Halluzinogene wie LSD, Psylos und Co wirken sich in irgendeiner Weise auf bestimmte Serotonin-Rezeptoren aus und führen deshalb zu den entsprechenden Wahnvorstellungen.

Viel mehr zu diesem komplizierten Thema findet man im Wikipedia-Link.

Medikamente wie Doxepin gehören übrigens zu den ohnehin als überholt geltenden gegen Depressionen. Es gibt da wenn es denn sein muss auch welche, die weitaus weniger Nebenwirkungen haben.

Generell würde ich denken .. warum nicht einfach genug Selbstdisziplin aufbringen, mal regelmäßig raus ans Licht und an die frische Luft zu gehen, um sich so auf natürliche Art und Weise und ohne Nebenwirkungen vor Depressionen und auch vor Schlafstörungen zu schützen ????

LG
Renate
 

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