Mittwoch, 14. Februar 2018

Über die vielen Raucher in meinem Nichtraucherleben

- Und die tödliche Diagnose COPD brauche ich wirklich nicht zu meinem "Glück" -


Ich weiß, was das heißt, mein Schwiegervater und Schwager sind sehr jung daran gestorben.

Es gefällt mir viel besser, noch eine "Chance gegen meinen einfachen Raucherhusten" zu haben, denn diese Idee raubt mir nicht den letzten Lebensmut.

Tja ... schon als Säugling wurde ich in einen Raucherhaushalt hineingeboren, denn mein Opa war Raucher. Er war kein starker Raucher, aber hat 18 Jahre ständig in meiner Gegenwart geraucht.

Mein Ex-Mann war Nichtraucher. Dennoch hatten wir viel Kontakt zu seiner Familie, in der es viele sehr starke Raucher gab. Unter anderem eben auch die beiden, die deshalb an COPD mit 70 bzw. 60 Jahren sehr jung gestorben sind.

Ich bin als Industriekauffrau kaufmännische Angestellte. Das bedeutet, in Innenräumen mit Kollegen zusammenzuarbeiten. Ich habe diesen Beruf 27 Jahre lang in Vollzeit ausgeübt. Ich hatte in jeder der 5 Firmen, in denen ich diese Tätigkeit ausgeübt habe, immer mehrere Kollegen, die Raucher waren. Damals hat sich noch kein Mensch Gedanken darüber gemacht, dass Raucher besser draußen rauchen sollten.

Solange ich denken kann, hatten wir immer Freunde, die rauchen und mit denen auch viel Kontakt.

Wenn wir früher ausgegangen sind, war es vollkommen normal, dass in Discotheken, Kinos, Gaststätten oder Konzertsälen geraucht wurde. Und wir sind viel ausgegangen, als ich noch nicht so arm war wie heute.

Das Denken, dass sowas ungesund sein könnte, ist doch erst relativ neu.

Seit 2007 lebe ich nun mit einem Raucher zusammen, der viel in dieser engen Wohnung in meiner Gegenwart geraucht hat.

Durch die Beschwerden, die ich seit ein paar Monaten habe, wurde mir bewusst, dass ich vermutlich eine chronische Bronchitis, sprich einen ausgeprägten Raucherhusten habe.

Ich habe mit ihm darüber geredet und er nimmt jetzt zumindest auf mich Rücksicht.

Er ist aber viel zu süchtig, als dass er mir den Gefallen täte, mir zuliebe mit dem Rauchen ganz aufzuhören, denn seit ich weiß, wie gefährlich Rauchen ist, habe ich natürlich auch um Jürgen Angst.

Offensichtlich liebt er seine Sucht aber mehr als mich beziehungsweise hat die ihn so stark im Griff, dass er trotz Liebe einfach nicht aufhören kann, selbst wenn er damit seinen eigenen Tod provoziert, den ich ungern miterleben würde .. jedenfalls nicht einen durch Lungenkrebs, COPD oder andere durch das Rauchen bedingte Ursachen.

Und wie fertig einen bei einer Raucherlunge sowas Simples wie eine stinknormale Erkältung mit Schnupfen und Husten machen kann, was nie ein Problem für mich war, erlebe ich gerade sowohl bei mir selbst als auch bei Jürgen mit.

Und etwas ganz Ähnliches erzählte mir eine gute Freundin, die schon über 20 Jahre nicht mehr raucht, aber leider COPD hat und auch ganz schlimm mit so einer Sache hat kämfen müssen, obwohl sie sogar deshalb in eine Lungenklinik gefahren war.

Wirklich helfen kann einem dabei ja leider dann keiner.

Und nur eine Diagnose verbessert ja nicht die Symptome von sowas.

In diesem Sinne.

Auch wenn ich mein Leben lang Nichtraucherin war .. ich glaube, ich bin nie auch nur für kurze Zeit nicht mit dem blauen Dunst anderer Menschen mehr oder weniger stark konfrontiert worden.

Und jetzt hat meine arme Lunge eben deshalb doch schlapp gemacht.

LG
Renate

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