Samstag, 28. April 2018

Das Bundesamt für Risikovewertung zum Thema "Effektive Mikroorganismen"

Ob Gefahr oder Täuschung des Verbrauchers wird noch untersucht


Nicht näher deklarierte Zusammensetzung und Animation des Verbrauchers, die effektiven Mikroorganismen selbst zu kultivieren, wird kritisch betrachtet und deshalb weiterhin beobachtet, auch wenn bisher potenziell pathogene Mikroorganismen nicht nachgewiesen werden konnten.

Siehe Link:


Daraus:

7 Effektive Mikroorganismen 
 
In einem zusammenfassenden Vortrag wurde das Thema „Effektive Mikroorganismen (EM)“
vorgestellt. Bei EM handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Mikroorganismen,
denen in Kombination eine positive Wirkung in den verschiedensten Einsatzbereichen (z.B.
Bodenhilfsstoff, Luftverbesserer, Kosmetik, Stallreiniger) zugeschrieben wird. Problematisch
hierbei ist, dass die Zusammensetzung der Mikrobenkombination nicht deklariert ist und der
Verbraucher bei bestimmten Produkten animiert wird, die Bakterien selbst zu kultivieren. EM-
haltige Produkte werden zum Teil auch in Apotheken vertrieben. Es stellte sich die Frage
nach der rechtlichen Zulassung derartiger Produkte. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden
in EM-Mischungen keine potenziell pathogenen
Mikroorganismen nachgewiesen. Es sollte
dennoch geprüft werden, inwiefern hier eine Täuschung des Verbrauchers vorliegt. Die
Kommissionsmitglieder sind sich einig, dass die Thematik weiterhin beobachtet wird und bei
den kommenden Sitzungen als Tagesordnungspunkt diskutiert wird. 
 
...

EM Produkte (Effektive Mikroorganismen)

Obwohl es inzwischen nachgewiesen Mikroorganismen gibt, die beispielsweise Öl abbauen können ist   ist es EGGBI  bisher (September 2017)  noch  nicht gelungen, umfassende 
wissenschaftliche Nachweise
  1. der  tatsächlichen Funktionalität sogenannter "funktioneller Mikroorganismen" in der praktischen Umsetzung(!) (siehe dazu auch Max- Planck- Gesellschaft: Kommentar) - dies vor allem "produktbezogen" und nicht belegt durch unbestrittene allgemeine Forschungsergebnisse zu EM
  2. und der eventuellen Eigenemissionen der dazu angebotenen "Mittel" zu Öl-und Geruchsabbau zu erhalten, ebenso wie eine Antwort auf die 
  3. technischen Frage: "mögliche negative Reaktionen in der Bausubstanz".
Aktueller Informationsstand zu  bisher einem einzigen EM-Produkt:
(weitere Hersteller sind herzlich eingeladen, uns ebenfalls Informationsmaterial zu den 3 Fragen zur Verfügung zu stellen; einige verweigerten bisher grundsätzlich jede Antwort) 
Multikraft eMB Aktiv:
Informationen über Auswirkungen im Gebäude (Eigenemissionen, Reaktion mit dem Mauerwerk), wissenschaftliche Untersuchungen konkret zum Heizölabbau konnten allerdings bisher noch nicht vorgelegt werden.
Wir haben daher im September 2017 erneut verucht, wissenschaftliche nachweise über Funktionalität und mögliche Abbauprodukte zu erhalten.


Aussagen des Bundesinstituts für Risikobewertung:
„Information zu effektiven Mikroorganismen
In Präparaten von „effektiven Mikroorganismen“ wurden vor allem Milchsäurebakterien (Laktobazillen) und Hefen gefunden. Der pH ausgewählter Formulierungen derartiger Mikroorganismen betrug ca. 3,5. Enterobacteriaceae und Schimmelpilze, phototrophe Bakterien sowie die typischen Bodenbakterien (z.B. Streptomyces oder Nocardia) wurden in Formulierungen von „effektiven Mikroorganismen“ nicht angetroffen. Vereinzelt werde auch Bacillus (B.) cereus, B. thuringiensis, B. subtilis und Candida spp. gefunden. Es ist davon auszugehen, dass das Weiterkultivieren derartiger Formulierungen die Zusammensetzung der Mikroflora ver- ändert. Der Nutzen und die möglichen Gefahren effektiver Mikroorganismen sind unklar.“

Effektive Mikroorganismen
In einem zusammenfassenden Vortrag wurde das Thema „Effektive Mikroorganismen (EM)“ vorgestellt. Bei EM handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Mikroorganismen, denen in Kombination eine positive Wirkung in den verschiedensten Einsatzbereichen (z.B. Bodenhilfsstoff, Luftverbesserer, Kosmetik, Stallreiniger) zugeschrieben wird. Problematisch hierbei ist, dass die Zusammensetzung der Mikrobenkombination nicht deklariert ist und der Verbraucher bei bestimmten Produkten animiert wird, die Bakterien selbst zu kultivieren. EM haltige Produkte werden zum Teil auch in Apotheken vertrieben. Es stellte sich die Frage nach der rechtlichen Zulassung derartiger Produkte. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden in EM-Mischungen keine potenziell pathogenen Mikroorganismen nachgewiesen. Es sollte dennoch geprüft werden, inwiefern hier eine Täuschung des Verbrauchers vorliegt. Die Kommissionsmitglieder sind sich einig, dass die Thematik weiterhin beobachtet wird und bei den kommenden Sitzungen als Tagesordnungspunkt diskutiert wird
Kritisiert wird in Fachkreisen die mangelnde Deklaration und wie bereits erwähnt fehlende universitäre Forschungsergebnisse zur tatsächlichen Funktionalität gegenüber bestimmten definierten Stoffen, Belastungen sowie Bewertung der damit sich ergebenden „Abbauprodukten“.

Zusammenfassende Bewertung
bezüglich Wirksamkeit und Einsatzmöglichkeit von EM , aber auch anderer vielfach publizierter Reinigungs- und Sanierprodukten:

Wissenschaftliche Nachweise der gesundheitlichen Unbedenklichkeit dieser Produkte selbst (z.B. Emissionsprüfberichte) fehlen uns aber derzeit auch nach wie vor für sogenannte "Absperrprodukte", "Neutralisatoren", und die meisten "Reiniger".

Geruchs/ Schadstoffsanierung:
Voraussetzung für Empfehlungen/ Saniervorschläge  ist hier vor allem die  Kenntnis der vorhandenen Belastungen (optimal für eine Beratung unsererseits: Vorlage eines Schadstoff-Prüfberichtes"). "Wundermittel gegen alles" sind zumindest nach unserem Kenntnisstand eher unwahrscheinlich.
Gerne empfehlen wir  bei Anfragen qualifizierte Fachleute für Raumluftprüfungen in der Region; leider gibt es aber  auch unter den zahlreichen "Beratern" eine Reihe von "Experten", denen es primär um den "Verkauf" von Produkten geht.

  • nachträgliche Belastungen durch "Sanierprodukte aller Art" (technische Sanierung, Schadstoffsanierung) und  "Reiniger" 
Unbedingt zu beachten ist, dass mit Reinigungsmitteln, Sanierputzen und anderen Produkten im Rahmen der Reinigung/ Sanierung nicht zusätzliche Schadstoffbelastungen (WeichmacherVOCs u.a.) eingebracht werden dürfen. Es sollte daher vor allem von Allergikern, Chemikaliensensitiven unbedingt beispielsweise auch bei Reinigungsmitteln die bestmögliche Erfüllung  der  EGGBI Anforderungen an Reinigungsmittel gefordert werden.

Allgemeine Information:
"Ölgeruch steckt im Mauerwerk": Informationen Ökoenergie, Wien
"Reduktion  (nicht Sanierung!) von Heizölgeruch" mit Schafwolle
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Also auch bis zum Jahr 2017 ist nach wie vor unklar, was Effektive Mikroorganismen bewirken können. Es ist bisher nichtmal klar, ob sie nicht vielleicht sogar eine Gefahrenquelle darstellen können, weil nicht geklärt ist, welche Abbauprodukte dadurch entstehen.

Ich bin bei sowas immer skeptisch.

Nur weil manche Artikel im Internet über die Gebühr beworden und deshalb auch oft verkauft werden, müssen sie nicht nützlich oder gut sein.

LG
Renate
 

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